Was ist ein hydraulischer Abgleich?

Der hydraulische Abgleich der Heizung ist eine sehr effektive Maßnahme, um mit wenig Aufwand Heizkosten zu sparen. Beim hydraulischen Abgleich stellt ein/e Fachhandwerker*in an jedem einzelnen Heizkörper die optimale Menge an Heizwasser ein. So wird die Wärme in den Räumen gleichmäßig und energiesparend verteilt und lästige Strömungsgeräusche verschwinden.

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Welche Vorteile bietet ein hydraulischer Abgleich für mich und das Klima?

  • finanzieller Vorteil
    in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus können pro Jahr 90 Euro Heizkosten gespart werden, wenn ein hydraulischer Abgleich vorgenommen wird. Laut einer Studie der Ostfalia Hochschule macht sich die Maßnahme am schnellsten bei Gebäuden bezahlt, die nach 1978 erbaut wurden oder über eine gute Dämmung der Außenwände und des Daches verfügen. Wird gleichzeitig mit dem hydraulischen Abgleich die alte Heizungspumpe durch eine neuen ersetzt, steigt das Sparpotential. Für beides gibt es 30 Prozent Zuschuss.
  • Vorteil für das Klima
    Würde der hydraulische Abgleich in Deutschland flächendeckend umgesetzt, ließen sich jährlich 1,5 Milliarden Euro Energiekosten einsparen – und 5,3 Millionen Tonnen CO2 vermeiden. Privathaushalte könnten so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Wie viel kostet ein hydraulischer Abgleich?

Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus entstehen Kosten von etwa 925 Euro. Diese können durch Fördermittel und Zuschüsse für den hydraulischen Abgleich deutlich gesenkt werden: auf bis zu 690 Euro. Wegen der Ersparnis von im Schnitt jährlich 90 Euro macht sich der hydraulische Abgleich meist schon innerhalb von etwa acht Jahren bezahlt.

Die genauen Kosten für einen hydraulischen Abgleich sind abhängig von Zustand und Aufbau der Heizanlage. Die Anzahl der Heizkörper im Haus und die Art der Ventile spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Frage, ob auch die Heizungspumpe ausgetauscht werden soll.

Bei einem hydraulischen Abgleich handelt es sich um eine frei am Markt angebotene Dienstleistung. Daher haben auch regional unterschiedliche Stundensätze der Handwerker*innen Einfluss auf den Preis. Weitere wichtige Informationen rund um den hydraulischen Abgleich gibt per Experte Peter Mellwig im Interview „Alle Infos vom Energieberater“.

Wann hat sich die Investition in einen hydraulischen Abgleich amortisiert?

Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus rechnet sich ein hydraulischer Abgleich nach etwa 8 Jahren. Wird gleichzeitig eine neue Heizungspumpe eingebaut, amortisiert sich das Optimieren der Heizung im Schnitt nach 5 Jahren. Damit gehören die beiden Maßnahmen zu denen, die sich am schnellsten rechnen – und sind vergleichsweise günstig.

Als reine Dienstleistung kostet der hydraulische Abgleich für ein Einfamilienhaus rund 650 Euro. Im Preis enthalten sind…

  • die Datenaufnahme,
  • die Berechnung der Heizlast und der Voreinstellungswerte sowie
  • das Einstellen der Thermostatventile, der Pumpe und der Regelung durch einen Heizungsfachmann.

Um einen hydraulischen Abgleich vornehmen zu können, müssen die Heizkörper mit voreinstellbaren Thermostatventilen ausgestattet sein. Diese fehlen oft und müssen nachgerüstet werden. So kommen für ein Einfamilienhaus weitere Kosten von 275 Euro hinzu.

Rund 230 Euro kann man sich über die Förderung zurückholen. Die restliche Investitionssumme von 690 Euro amortisiert sich durch durchschnittliche Einsparungen der Heizkosten von 90 Euro pro Jahr.

Wer kann einen hydraulischen Abgleich durchführen?

  • Hydraulischen Abgleich selbst durchführen?
    Expert*innen raten davon ab, einen hydraulischen Abgleich selbst durchzuführen. Denn beim hydraulischen Abgleich geht es um eine möglichst exakte Optimierung der Heizanlage. Mit einfachen Mitteln ist das so gut wie unmöglich.
  • Handwerker*innen finden
    Mit „Rat und Tat”, unserem Branchenbuch für Modernisierer*innen, sollten Sie auch in Ihrer Umgebung eine qualifizierte Fachkraft finden. Immer mehr Fachleute entdecken den hydraulischen Abgleich als zusätzliches Angebot. Infrage kommen in erster Linie Handwerker*innen, Energieberater*innen und Schornsteinfeger*innen. Fehlen Komponenten für einen hydraulischen Abgleich, muss für den Einbau ein/e Heizungsmonteur*in ran. Bei größeren Anlagen sollte ein/e Ingenieur*in die nötigen Berechnungen übernehmen. Sie müssen aber in der Regel nur eine einzige Fachkraft beauftragen.

Weitere Informationen zum hydraulischen Abgleich finden Sie in unserem Artikel über die sieben häufigsten Irrtümer.

Autor: Andreas Braun

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