Wärmepumpe passt zum Altbau: Eigentümer können es mit neuem Online-Check selbst prüfen

Wärmepumpen erleben einen Markthochlauf / aktuelle Erfahrungsberichte zeigen, dass sich Wärmepumpen auch für Altbauten eignen / digitaler Eignungstest hilft bei der Entscheidung

Berlin, 07. Februar 2023. Ob das eigene Gebäude für eine Wärmepumpe geeignet ist, können Hauseigentümer in wenigen Schritten herausfinden. Möglich macht das der neue digitale WärmepumpenCheck, den die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online heute vorgestellt hat.

Die Wärmepumpe in der Praxis

Wärmepumpen-Heizungen sind hoch im Kurs. Im Jahr 2022 wurden über 230.000 davon in Neu- und Altbauten installiert – so viele wie noch nie. Wie aber lebt es sich mit einem solchen Heizsystem? Welche Umbaumaßnahmen sind notwendig? Und wie gelingt der Umstieg von einer klassischen Heizung auf eine Wärmepumpe? Zusammen mit der Deutschen Umwelthilfe begleitet die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online fünf Haushalte auf ihrem Weg zur eigenen Wärmepumpen-Heizung.

Zwei Familien haben ihre Wärmepumpe im vergangenen Jahr einbauen lassen und berichten von ihrem ersten Winter mit der fossilfreien Heizung.

Stefanie und Stefan Breit aus Issum (NRW): „Wärmepumpe absolut richtige Entscheidung“

Nachdem die 27 Jahre alte Ölheizung von Familie Breit kaputtging, kam nur die Wärmepumpe als Nachfolge infrage. Um die Tauglichkeit der Wärmepumpe fürs Haus zu testen, senkte die Familie die Vorlauftemperatur von 60 Grad auf 40 Grad ab. Das funktionierte mit den bereits vorhandenen Heizkörpern ohne Probleme. Da der Familie bei der Auswahl der Wärmepumpe eine hohe Effizienz und niedrigere Betriebskosten sehr wichtig waren, entschied sie sich für eine Erdwärmepumpe. Bisher konnte die Wärmepumpe überzeugen: Die Räume sind konstant warm und auch die Wärme ist sehr angenehm.

„Der Einbau einer Wärmepumpe war die absolut richtige Entscheidung. Es fühlt sich einfach gut an, keine Abgase mehr in die Luft zu blasen, keinen Ölgeruch im Haus zu haben und dabei auch noch Geld zu sparen“, sagt Stefan Breit.

Familie Vellet Brückner aus Büren (NRW): Klimafreundlich durch natürliches Kältemittel und energetische Sanierung

Eine große Photovoltaik-Anlage, ein Batteriespeicher, eine Ladestation für das Elektroauto: Für Familie Vellet Brückner aus Büren war der Einbau einer Wärmepumpe der logische Schritt zu einem ganzheitlichen, umweltfreundlichen Energiekonzept. Damit die neue Wärmepumpe noch nachhaltiger betrieben werden kann, entschieden sie sich für ein Modell mit dem natürlichen Kältemittel Propan (R290). Um die Vorlauftemperatur abzusenken und damit einen effizienten Einsatz der Wärmepumpe zu ermöglichen, wurden neben den energetischen Sanierungsmaßnahmen die vorhandenen Heizkörper gegen neuere ausgetauscht.

„Unsere Wärmepumpe hat auch bei niedrigen Temperaturen sehr gut funktioniert“, sagen die Vellet Brückners. Zwar war sie auf 20 Grad Raumtemperatur eingestellt, aber es war bei relativ geringem Stromverbrauch gefühlt deutlich wärmer. „Alles in allem sind wir sehr zufrieden“, fassen die beiden ihre Zwischenbilanz zusammen.

WärmepumpenCheck schafft Entscheidungsgrundlage

Ob ein Bestandsgebäude für den Betrieb einer Wärmepumpe geeignet ist, ließ sich bislang nur mithilfe von Fachkräften vor Ort bestimmen. Die Fachbetriebe sind aber meist Monate im Voraus ausgebucht. Abhilfe schafft der neue digitale Eignungstest für Wärmepumpen.

„Um noch mehr Hauseigentümer davon zu überzeugen, dass sich eine Wärmepumpe auch in ihrem Haus lohnt, haben wir zusammen mit Fachleuten aus Verbraucherschutzorganisationen, Energieberatern und Ingenieuren den digitalen WärmepumpenCheck entwickelt“, sagt co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz. In nur wenigen Schritten und mit ein paar Angaben zum Gebäude erhalten Hauseigentümer eine fundierte Auswertung, mit der sie dann zusammen mit einem Energieberater den Heizungstausch planen können. „Mit diesem Eignungscheck geben wir der Wärmewende den dringend notwendigen Schub“, fügt Loitz hinzu.

„Wir brauchen mehr erneuerbare Energien in energieeffizienten Gebäuden“

Ähnlich sieht es die Geschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe, Barbara Metz: „Wir brauchen mehr erneuerbare Energien im Gebäudebereich. Die Wärmepumpe ist hierbei die zentrale Technologie, um dies zu erreichen. Ohne einen massiven Einbau von Wärmepumpen im Neubau und im Bestand werden wir die Klimaziele im Gebäudebereich nicht schaffen.“

Metz weist außerdem auf die Wahl des richtigen Kältemittels – natürliche Kältemittel wie Propan – für die Wärmepumpe sowie auf die grundlegende Reduzierung des Energieverbrauchs hin, damit die Heiztechnologie effizient arbeiten kann. Das gelinge am besten durch energetische Sanierungsmaßnahmen. Barbara Metz fordert deshalb, die Fördermittel für energetische Sanierung auf jährlich 25 Milliarden Euro anzuheben.

Wie der Einsatz der Wärmepumpe in Bestandsgebäuden in der Praxis aussehen kann, haben die beiden Beispiele aus Nordrhein-Westfalen gezeigt. Weitere Beispiele und Erfahrungsberichte finden Sie in unserem Dossier Wärmepumpe.

Hinweis für die Redaktionen:

Das Pressebild zeigt Stefanie & Stefan Breit in ihrem Heizungskeller und kann mit Quellenangabe („Deutsche Umwelthilfe e.V.“) honorarfrei zur redaktionellen Berichterstattung verwendet werden. Druckfähige Infografiken und Pressebilder können auf www.co2online.de/presse heruntergeladen und honorarfrei zur redaktionellen Berichterstattung verwendet werden.

Über co2online

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online (www.co2online.de) steht für Klimaschutz, der wirkt. Mehr als 40 Energie- und Kommunikationsexperten machen sich seit 2003 mit Kampagnen, Energierechnern und PraxisChecks stark dafür, den Strom- und Heizenergieverbrauch in privaten Haushalten auf ein Minimum zu senken. Die Handlungsimpulse, die diese Aktionen auslösen, tragen messbar zur CO2-Minderung bei. Im Fokus stehen Strom- und Heizenergie in Gebäuden, Modernisierung, Bau sowie Hilfe im Umgang mit Fördermitteln. Unterstützt wird co2online von der Europäischen Kommission, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie von Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.