410 bis 1.080 Euro – so viel zahlen Haushalte 2022 mehr fürs Heizen

Zwischen 410 und 1.080 Euro mehr als im Vorjahr müssen Haushalte 2022 fürs Heizen zahlen – teilweise trotz staatlichem Zuschuss. Was langfristig dagegen hilft, sind energetische Sanierungen. 

Dass das Heizen in diesem Jahr teurer sein wird als im Vorjahr, haben die meisten Menschen schon geahnt – und teilweise auch schon gespürt. Nun gibt es für diese Einschätzung auch Zahlen, wie die aktuelle Heizprognose zeigt. Demnach müssen Haushalte in diesem Jahr zwischen 410 und 1.080 Euro mehr fürs Heizen zahlen. Die genauen Mehrkosten hängen vom Haustyp sowie vom eingesetzten Energieträger ab. Ohne die Mehrwertsteuersenkung auf Gas und Soforthilfen im Dezember wären es durchschnittlich sogar nochmals 120 Euro (Wohnung) beziehungsweise 210 Euro (Einfamilienhaus) mehr.

Höchste Kostenanstiege bei Gas, Öl und Umweltwärme

Wer mit einer Gasheizung heizt, zahlt um die 65 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei einer Ölheizung sind es 54 Prozent. Noch höher ist der Kostenanstieg bei Wärmepumpen (75 Prozent) und bei Pelletheizungen (70 Prozent). Ein Hauptgrund dafür ist der Kriegsausbruch in der Ukraine und der daraus folgende Ansturm auf Holz. Für den Kostenanstieg bei Wärmepumpen ist der ebenfalls gestiegene Strompreis verantwortlich. Bei Fernwärme ist der Teuerungseffekt noch nicht so stark erkennbar und liegt bei 10 Prozent.

Energieträger/ HeizsystemHeizkosten 2021Heizkosten 2022 (Prognose)Steigerung
Erdgas820 € 1.350 €65 %
Heizöl945 €1.460 €54 %
Fernwärme965 €1.060 €10 %
Wärmepumpe840 €1.470 €65 %
Holzpellets580 €990 €70 %

Tabelle: Heizkosten für eine durchschnittliche Wohnung (70 m2) im Mehrfamilienhaus für die Abrechnungsjahre 2021 und 2022

 

Energieträger/ HeizsystemHeizkosten 2021Heizkosten 2022 (Prognose)Steigerung
Erdgas1.530 € 2.530 €65 %
Heizöl1.605 €2.470 €54 %
Fernwärme1.695 €1.860 €10 %
Wärmepumpe1.430 €2.510 €65 %
Holzpellets1.000 €1.700 €70 %

Tabelle: Heizkosten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus (110 m2) für die Abrechnungsjahre 2021 und 2022

Energetisch sanieren ist wichtiger denn je

Diese Entwicklung ist für Verbraucher alarmierend“, sagt co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz. „Kurzfristig helfen zwar bewährte Tipps wie richtiges Lüften und Heizen. Aber langfristig können nur energetisch sanierte Gebäude mit Heizsystemen auf Basis erneuerbarer Energie vor solch hohen Kosten schützen.“ Für erneuerbare Energien ist kein CO2-Preis fällig und die Umstellung wird staatlich gefördert.

Eigentümer*innen von Ein- und Mehrfamilienhäusern empfiehlt co2online, so bald wie möglich eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen, um die Modernisierung des Gebäudes zeitnah anzugehen. Im Optimalfall im Rahmen eines staatlich geförderten individuellen Sanierungsfahrplans.

Dass sich dieser Schritt lohnt, zeigt der Heizspiegel für Deutschland 2022. Bei gasbeheizten Einfamilienhäusern beträgt das jährliche Sparpotenzial über 2.000 Euro, bei einer Wohnung sind es fast 1.000 Euro. Die genauen Ersparnisse lassen sich individuell ermitteln.

Einsparmöglichkeiten prüfen und Modernisierung angehen

Mieter*innen und Eigentümer*innen, die ihre Heizkosten senken möchten, sollten zunächst ihre Einsparmöglichkeiten prüfen. 90 Prozent der Haushalte in Deutschland können sparen:

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Als Eigentümer*in sollten Sie zudem prüfen, wie Sie Ihr Haus auf den neusten Stand bringen können. Beispielsweise mit einer modernen Heizungspumpe, einer Dämmmaßnahme oder einem Heizungstausch:

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