111 Prozent mehr: Auch im April stiegen die Heizkosten deutlich
Vor allem die Kosten für Neukund*innen der Energieversorger stiegen spürbar. Aber auch ohne Anbieterwechsel muss fürs Heizen durchschnittlich 20 bis 25 Prozent mehr gezahlt werden. Das zeigt die aktuelle Heizspiegel-Monatsanalyse.
Verbraucher*innen, die ihren Energieversorger gewechselt haben, mussten im April 2022 durchschnittlich 111 Prozent mehr zahlen als noch vor einem Jahr. In einer gasbeheizten Wohnung mussten somit 65 Euro mehr fürs Heizen überwiesen werden als im Vorjahresmonat. Im Einfamilienhaus waren es sogar 130 Euro mehr. Bei mit Strom betriebenen Wärmepumpen sind die Kosten um 75 Prozent gestiegen. Das entspricht 100 Euro mehr im Einfamilienhaus.
Kosten in Heizsaison 21/22 um 96 Prozent gestiegen
Die Kosten in der aktuellen Heizsaison sind bereits um 96 Prozent gestiegen. Das sind 440 Euro höhere Heizkosten in einer durchschnittlichen Wohnung und 865 Euro in einem Einfamilienhaus. In einem mit Wärmepumpe beheizten Einfamilienhaus betragen die Mehrkosten bisher 475 Euro, was einer Steigerung von 46 Prozent entspricht. Diese Kosten beziehen sich auf im April neu abgeschlossene Gas-Verträge, was schätzungsweise 100.000 Haushalte betrifft. Da die Energieversorger davon ausgehen, dass das Gas-Angebot aufgrund der aktuellen Entwicklungen stark zurückgehen wird, kalkulieren sie mit höheren Preisen.
Durchschnittlich 120 Euro mehr für Bestandskund*innen
Auch Bestandskund*innen mussten in den vergangenen Monaten Preiserhöhungen hinnehmen. Diese betrugen durchschnittlich 20 bis 25 Prozent und sind damit deutlich weniger stark gestiegen als für Neukund*innen. Für Bestandskund*innen mit Gasheizung sind zusätzliche Heizkosten von durchschnittlich 120 Euro (Wohnung) bis 235 Euro (Einfamilienhaus) für die gesamte Heizsaison zu erwarten. Diese Analysen basieren auf dem Heizspiegel 2021, für den 123.000 Datensätze ausgewertet worden sind. Weiterhin wurden die Heizgradtage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und monatliche Energiepreise für Neukund*innen von Verivox in die Berechnungen einbezogen. Für Einfamilienhäuser wird mit der durchschnittlichen Größe von 110 m² gerechnet, bei Wohnungen mit 70 m².
Einsparmöglichkeiten prüfen und Modernisierung angehen
Mieter*innen und Eigentümer*innen, die ihre Heizkosten senken möchten, sollten zunächst ihre Einsparmöglichkeiten prüfen. 90 Prozent der Haushalte in Deutschland können sparen – durchschnittlich 490 Euro Jahr für Jahr:
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Als Eigentümer*in sollten Sie zudem prüfen, wie Sie Ihr Haus auf den neusten Stand bringen können. Beispielsweise mit einer modernen Heizungspumpe, einer Dämmmaßnahme oder einem Heizungstausch:
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Der erste Schritt zu einer erfolgreichen Modernisierung ist eine unabhängige Energieberatung mit Sanierungsfahrplan. Das bezuschusst der Bund mit bis zu 80 Prozent.