Solarthermie: Kosten, Preise & Amortisation – mit Rechner

Wer Heizkosten sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen möchte, der ist mit Solarthermie gut aufgehoben. Die Entscheidung für oder gegen den Kauf hängt für viele Hauseigentümer*innen allerdings an zwei Fragen: Wie hoch ist der Preis? Und: Rechnet sich das für mich? Ein zentraler Punkt für die Wirtschaftlichkeit von Solarthermie sind vor allem die Investitionskosten. Wichtig ist, Ausgaben und Ersparnis kritisch zu prüfen und einander gegenüberzustellen. Die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, die Solarthermie-Kosten zu senken – und so für eine schnellere Amortisation zu sorgen.

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ModernisierungsCheck: Solaranlage prüfen

Finden Sie heraus, ob sich eine Solarthermieanlage für Ihr Gebäude lohnt – und was Sie sonst noch für weniger Kosten und mehr Komfort tun können:

Bitte halten Sie Ihre Heizkostenabrechnung bereit.

Die wichtigsten Fakten im Überblick

  • durchschnittliche Kosten für Solarthermie: 5.000 (Warmwasser) bzw. 10.000 Euro (Heizung und Warmwasser)
  • Amortisation einer Solarthermieanlage im Schnitt nach etwa 15 bis 20 Jahren
  • viele Hersteller geben bis zu 20 Jahre Garantie auf Solarthermieanlagen
  • ModernisierungsCheck zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit einer Solarthermieanlage

Was kostet Solarthermie? Beispielrechnung

Wie viel Solarthermie kostet, hängt vor allem von einer Entscheidung ab: Soll die Sonnenenergie nur das Warmwasser erhitzen oder auch die Heizung unterstützen?. Solarthermie für ein durchschnittliches Einfamilienhaus kostet im Schnitt rund 5.000 Euro für Warmwasser und 10.000 Euro für Heizung und Warmwasser.

Die Preise für Solarkollektoren einer Solarthermieanlage sind im Laufe der letzten Jahre weitgehend stabil geblieben – im Gegensatz zu den stark gefallenen Preisen für Photovoltaikkollektoren. Für Flachkollektoren müssen Sie etwa Kosten von 300 - 500 Euro pro Quadratmeter (m2) Kollektorfläche einkalkulieren. Effizientere Vakuumröhrenkollektoren kosten etwa 600 - 800 Euro pro Quadratmeter. Zusätzlich zu den Kosten für die Kollektoren kommen noch Ausgaben für andere Komponenten wie Speicher, Regelung, Pumpe, Leitung und viele weitere Kleinteile – und vor allen Dingen die Montagekosten.

Die wichtigste Unterschiede der beiden Solarthermie-Kollektorarten Röhrenkollektoren und Flachkollektoren im direkten Vergleich.

Wenn Sie wissen möchten, wie groß die Kollektorfläche Ihrer Solarthermieanlage in etwa sein sollte, wenden Sie folgende Faustregel an:

  • für Warmwasser 1,5 m2 Flachkollektor oder 1 m2 Vakuumröhrenkollektor pro Person
  • für Heizung und Warmwasser 3 m2 Flachkollektor oder 2 m2 Vakuumröhrenkollektor pro Person

Vor allem bei Solarthermieanlagen für Heizung und Warmwasser ist die Kollektorfläche auch von der Größe und dem energetischen Zustand des Gebäudes abhängig. Darum sollte die genaue Dimensionierung von einem/r Energieberater*in vorgenommen werden.

Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 110 m2 Wohnfläche und vier Bewohnern ergeben sich daraus folgende Beispiele für die Nachrüstung einer bestehenden Heizung.

Solarthermie: Kosten für Warmwasser

Soll die Solarthermieanlage nur die Warmwasserbereitung übernehmen, fallen für ein durchschnittliches Einfamilienhaus Kosten von rund 5.000 Euro an. Zwei Beispielrechnungen aus dem ModernisierungsCheck belegen das:

6 m2 Flachkollektoren4 m2 Röhrenkollektoren
Preis (inklusive Installation)4.780 €4.870 €
Zuschuss/Förderung*1.434 €1.461 €
Kosten für den Betrieb (Jahr)100 €100 €
Amortisationca. 19 Jahreca. 22 Jahre
Rendite2,3 %-

*30 % BEG-Grundförderung seit 2024.

Solarthermie: Kosten für Warmwasser und Heizung

Ist Solarthermieanlage sowohl zur Heizungsunterstützung als auch zur Warmwasserbereitung vorgesehen, ist mit höheren Kosten zu rechnen – rund 10.000 Euro für ein durchschnittliches Einfamilienhaus, wie die beiden Beispiele zeigen:

12 m2 Flachkollektoren8 m2 Röhrenkollektoren
Preis (inklusive Installation)10.200 €10.100 €
Zuschuss/Förderung3.060 €3.030 €
Kosten für den Betrieb (Jahr)100 €100 €
Amortisationca. 21 Jahreca. 18 Jahre
Rendite-1,7 %

*30 % BEG-Grundförderung seit 2024

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Wirtschaftlichkeit & Amortisation von Solarthermie

Neben den Kosten für die Installation sind auch die Energiepreise entscheidend für die Wirtschaftlichkeit von Solarthermie. Je höher die Kosten für Erdgas, Öl, Fernwärme oder andere verwendete Energieträger sind, desto schneller rechnet sich eine Solarthermieanlage.

Seit Anfang 2022 sind die Preise für Heizöl und Erdgas auf ein Rekordniveau gestiegen, was die Amortisationszeit von Solarthermieanlagen verkürzt. In unserem ModernisierungsCheck wird deshalb bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit von Solarthermie auch eine Preissteigerung berücksichtigt.

Ein weiterer entscheidender Faktor für die Wirtschaftlichkeit von Solarthermie ist die richtige Dimensionierung und die Effizienz der Anlage. Passen die einzelnen Komponenten zueinander? Passen sie zum tatsächlichen Energiebedarf im Haus? Auch der Energiebedarf für Warmwasser spielt eine wichtige Rolle. Der Einsatz einer Fußbodenheizung, ein gleichzeitiger Heizkesseltausch oder die Kombination mit anderen Modernisierungsmaßnahmen, wie etwa ein neues Dach, beeinflussen die Wirtschaftlichkeit einer Solarthermieanlage ebenfalls positiv.

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Schritt für Schritt zur Solarthermie

Unser Leitfaden zeigt Ihnen, worauf Sie bei Planung und Installation von Solarthermie achten sollten.

Zum Online-Leitfaden

Die Zeit für die Amortisation von Solarthermie liegt meist weit über zehn Jahre. Im Durchschnitt sind es 15 bis 20 Jahre. Erst danach spart die Anlage Geld ein. Der große Vorteil der Solarthermie: Hat sich die Anlage einmal amortisiert, sind die Energiekosten in den folgenden Jahren minimal. Denn die laufenden Kosten für Solarthermie sind gering: Sie bestehen aus Stromkosten, den Kosten für Inspektion beziehungsweise Wartung sowie Versicherungskosten. Insgesamt sind es meist etwa 100 bis 200 Euro im Jahr. Da viele Hersteller bis zu 20 Jahre Garantie auf Solarthermieanlagen geben, ist das Risiko für zusätzliche Kosten durch Reparaturen gering. Auf die Dauer dürfte sich Solarthermie daher in den meisten Fällen lohnen.

Mit Blick auf den Umweltschutz sind Solarthermieanlagen empfehlenswert. Aus ökologischer Sicht haben sie bereits nach zwei bis drei Jahren die Energiemenge eingespart, die für ihre Herstellung benötigt wurde.

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Leistung & Ertrag von Solarthermie

Wenn es um Solarthermie geht, ist weniger die theoretisch mögliche Leistung von Interesse, sondern der tatsächliche Ertrag der Solarthermieanlage. Die Leistung eines Kollektors kann beispielsweise in einem Labor oder unter Idealbedingungen ermittelt werden. Der Ertrag kann aber je nach Standort, Neigungswinkel, Ausrichtung, sonstigen Anlagenteilen und Wärmebedarf ganz anders aussehen. Deswegen sollten Sie vor allem den Jahresertrag von Solarthermie und damit die konkrete Einsparung durch Solarthermie im Blick behalten.

Was ist der Ertrag von Solarthermie? Definition

Der Ertrag einer Solarthermieanlage ist die Menge an Wärme, die von der Anlage produziert wird und die tatsächlich genutzt werden kann. Er wird auch „solarer Ertrag“ oder „Solarertrag“ genannt und meist in Kilowattstunden pro Jahr (kWh/a) angegeben.

Ertrag einer Solarthermieanlage einfach erklärt

Die Wärme, die eine Solaranlage liefert, kann nicht immer komplett genutzt werden. Vor allem bei Solarthermieanlagen mit Heizunterstützung wird im Sommer deutlich mehr Wärme gesammelt, als im Haushalt benötigt wird. Das bedeutet: Der tatsächliche Ertrag einer Solarthermieanlage ist kleiner als die Menge der Wärme, die sie erzeugt.

Ein anderer Kennwert für Solarthermie ist der jährliche Kollektorertrag. Damit ist der „Solarertrag des Kollektors“ gemeint – also die Menge der Sonnenenergie, die der Kollektor sammeln kann. Der Ertrag ist abhängig vom Neigungswinkel und der Ausrichtung des Dachs. Ebenso kommt es auf den Typ und die Qualität der Solaranlage an, besonders auf ihren Wirkungsgrad und ihre thermische Isolierung. Der Jahresertrag eines Solarthermie-Kollektors wird üblicherweise in Kilowattstunden (kWh) angegeben und auf einen Quadratmeter (m2) Kollektorfläche bezogen. Er wird daher mit kWh/m2 beschrieben.

Die Sonneneinstrahlung liegt in Deutschland je nach Region zwischen 900 und 1.200 kWh/m2. In den meisten Fällen kann mehr als die Hälfte dieser Energie nicht genutzt werden, weil im Sommer nicht so viel Wärme im Haus benötigt wird. Zusätzlich geht Energie durch anlagebedingte Verluste verloren. Der solare Ertrag wird von vielen Faktoren beeinflusst und liegt etwa bei 300 bis 600 kWh/m2 bezogen auf die Kollektorfläche. Damit kann eine Solarthermieanlage für Warmwasser einen solaren Deckungsgrad von bis zu 60 Prozent der Warmwasserbereitung erreichen. Bei einer Solarthermieanlage für Heizung und Warmwasser liegt der solare Deckungsgrad des gesamten Verbrauchs bei etwa 20 bis 30 Prozent – entsprechend groß ist die Einsparung durch Solarthermie.

Ertrag Solarthermie für Warmwasser

Einfamilienhaus, 110m2, 4 Personen

Ort, ca. Sonneinstrahlung:Berlin, 1.210 kWh/m2
Fläche:6 m2 (Flachkollektoren)
solare Einstrahlung: 7.260 kWh/a
jährlicher Kollektorertrag:1.800 kWh/m2
- das entspricht:300 kWh/m2,a

Ertrag Solarthermie für Heizung und Warmwasser

Einfamilienhaus, 110m2, 4 Personen

Ort, ca. Sonneinstrahlung:Berlin, 1.210 kWh/m2
Fläche:8 m2 (Röhrenkollektoren)
solare Einstrahlung:9.680 kWh/a
jährlicher Kollektorertrag:3.360 kWh/m2
- das entspricht:420 kWh/m2,a

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Solarthermie-Rechner

Wie viel Leistung erbringt eine Solarthermieanlage in einer bestimmten Größe? Wie hoch ist die Sonneneinstrahlung pro Quadratmeter, wie hoch der Ertrag? Wie hoch ist der solare Deckungsanteil am Gesamtbedarf? Und wie viel CO2 lässt sich mit einer Anlage einer bestimmten Größe einsparen? Um Antworten auf solche und ähnliche Fragen zu erhalten, können Sie im Internet verschiedene Solarthermie-Rechner nutzen. Der Solarthermie-Rechner von Valentin beispielsweise ermöglicht das Anpassen verschiedener Variablen wie Warmwasser-Temperatur oder Speichergröße. Für komplizierte Berechnungen und die Planung von Solarthermieanlagen gibt es zudem kostenpflichtige Software.

Beim kostenlosen ModernisierungsCheck von co2online ist ein Solarthermie-Rechner sozusagen integriert. Mit dem Check finden Sie zum Beispiel heraus, ob Ihr Dach für Solarthermie geeignet ist und können auch Kosten und Ertrag berechnen. Damit Sie ein solides Ergebnis erhalten, müssen Sie vor der Solarthermie-Berechnung auch einige Daten rund um Ihre Heizanlage eingeben.

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Förderungsmöglichkeiten für Solarthermie

Egal, ob Sie die erstmalige Installation einer Solarthermieanlage planen, eine Rundumerneuerung oder eine teilweise Nachrüstung: Bei der bundeseigenen Förderbank KfW sowie den Ländern, Kommunen und privaten Versorgern können Sie verschiedene Förderungen beantragen. Die KfW unterstützt Solarthermieanlagen im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) mit einem Zuschuss von bis zu 30 Prozent der Investitionskosten. Darüber hinaus winkt der Klima-Geschwindigkeitsbonus von maximal 20 Prozent, wenn Sie im eigenen Haus oder Eigentumswohnung wohnen und Ihre alte Heizung vorzeitig durch ein neues umweltfreundliches Modell ersetzen.

Wie genau die Förderung funktioniert und welche Bedingungen Sie erfüllen müssen, erfahren Sie in unserem Artikel zu Förderungsmöglichkeiten für Solarthermie.

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Autoren: André Uhl

bisheriger Ansprechpartner: Jens Hakenes

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