Solarthermie installieren

Die Installation einer Solarthermieanlage ist kein Hexenwerk. Trotzdem sollte sie von einem erfahrenen Fachhandwerker sorgfältig durchgeführt werden. Denn: Die Installation ist für gute Solarerträge genauso wichtig wie eine qualitativ hochwertige Technik.

ModernisierungsCheck: Solaranlage prüfen

Finden Sie heraus, ob sich eine Solarthermieanlage für Ihr Gebäude lohnt – und was Sie sonst noch für weniger Kosten und mehr Komfort tun können:

Bitte halten Sie Ihre Heizkostenabrechnung bereit.

Im folgenden Text erhalten Sie einen Überblick über alle wichtigen Installationsschritte: von der ersten Begehung des Hauses bis zum Check der Anlage einige Wochen nach der Installation. Welche Möglichkeiten gibt es, um die Kollektoren auf dem Dach zu montieren? Was kommt auf Hausbesitzer zu, wenn Speicher, Solarleitung und die vielen anderen Komponenten einer Solarthermieanlage installiert werden?

Außerdem geben wir Ihnen Tipps, worauf Sie bei der Einweisung und Übergabe der Solarthermieanlage achten sollten und welche Fehler und Stolperfallen Sie bei Ihrer Installation vermeiden können.

Die wichtigsten Fakten im Überblick

  • Vorbegehung und genaue Absprachen mit dem Handwerker notwendig
  • Montageart und genauen Platz der Kollektoren rechtzeitig festlegen
  • Verbrühungsschutz nicht vergessen
  • Wärmemengenzähler zum Monitoring einbauen
  • hydraulischen Abgleich machen lassen
  • bei Übergabe auf vollständige Dokumentation achten
  • Anlagencheck nach einigen Wochen vereinbaren

Solarthermie-Installation praktisch vorbereiten

Installation Solarthermie: Männer heben einen Kollektor aufs Dach

Sie haben sich dazu entschieden, Solarthermie in Ihrem Haus zu installieren. Anlage und Handwerker sind ausgewählt, der Installationstermin steht fest. Jetzt geht es an die konkreten Vorbereitungen – damit die Montage schnell über die Bühne geht und die Anlage am Ende optimal läuft.

Der wichtigste Tipp für die praktische Vorbereitung einer Solarthermie-Installation lautet: Führen Sie gemeinsam mit Ihrem Handwerker eine Begehung des Hauses durch. Am besten mindestens zwei Monate vor der Installation. Dabei sollten Sie …

  • den Status quo der installierten Heizanlage checken,
  • die Montage der Solarthermieanlage detailliert planen und besprechen.

So lassen sich unschöne Überraschungen während der Installation vermeiden. Die gab es zum Beispiel bei Praxistester Christoph Kniehase. In seinem Haus stellte sich heraus, dass der vorherige Heizungsbauer nicht trinkwasserfähige Komponenten in eine Trinkwasserleitung eingebaut hatte. Außerdem hatte das Abwasserrohr einen zwanzig Zentimeter langen Riss. Beides hätte Christoph Kniehase gern vor der Solarthermie-Installation behoben – es fiel aber erst während der Installation auf. Ganz anders auf dem Dach des Hauses: Hier hatte Christoph Kniehase zuvor mit einem Dachdecker gesprochen und erfahren, dass die Unterspannbahnen falsch verlegt sind. „Das war für den Moment okay, aber hätte auf lange Sicht Probleme machen können. Deshalb haben wir die Bahnen vor dem Einbau der Kollektoren neu verlegen lassen, damit wir später nicht nochmal ran müssen.“

Ist die installierte Technik geprüft, können Sie im nächsten Schritt mit dem Handwerker alles rund ums Thema Baufreiheit klären. Wie kommt der Speicher in den Keller? Muss eine Tür verbreitert oder ein Möbelstück aus dem Weg geräumt werden? Wo genau soll die neue Technik aufgestellt werden? Auch das Verlegen der Solarthermieleitung sollten Sie detailliert mit Ihrem Handwerker planen. Denn: Wenn der Handwerker schon vorher weiß, wo die Leitung verlegt wird und welche Durchbrüche gemacht werden, kann er das passende Material und das richtige Werkzeug mitbringen. Das spart Zeit und hilft, Terminabsprachen einzuhalten.

Zur konkreten Planung einer Solarthermie-Installation gehört natürlich auch die Frage, wie die Kollektoren auf dem Dach angeordnet werden sollen. Vor allem, wenn Sie mit dem Gedanken spielen, später eventuell Photovoltaik zu installieren, ist es wichtig, die Dachfläche optimal zu nutzen. Außerdem sollten Sie den Handwerker fragen, wie die Kollektoren überhaupt nach oben aufs Dach kommen: mit einem Gerüst, einer Leiter oder einem Kran? Zudem werden viele Hausbesitzer von ihren Handwerkern gebeten, vor der Installation passende Solardachziegel zu besorgen. Das sind Dachsteine mit einer Öffnung für die Solarthermieleitung. Und nicht zu vergessen: Wird die Anlage geliefert, sollte genügend Platz vorhanden sein, um sie vorübergehend sicher unterzustellen.

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Christoph Kniehase mit seiner alten Heizanlage.

Erfahrungsbericht Praxistester Christoph Kniehase

„Im Grunde sollte man sich den Heizungskeller vorher Rohr für Rohr anschauen. Bei uns stellte sich während der Installation heraus, dass das gusseiserne Abwasserfallrohr einen etwa 20 Zentimeter langen Riss hat. Ich hab versucht, jemanden zu finden, der das kurzfristig tauscht – aber das hat nicht geklappt. Jetzt laufen die neuen Leitungsrohre kreuz und quer um das alte Rohr herum. Das heißt: Der Austausch wird komplizierter.“

(c) www.co2online.de | Alois Müller

Erfahrungsbericht Praxistester Carsten Mönkemeyer

„Zwei Wochen vor der Installation war unser Handwerker da. Wir sind etwa eine Stunde durch alle Räume gegangen und haben besprochen, wie die Leitungen am besten verlegt werden. In der Garage hat er uns zum Beispiel darum gebeten, ein großes Metallregal abzubauen. Dort sollte später eine Bohrung für die Solarthermieleitung gemacht werden. Anschließend haben wir geschaut, ob genug Platz ist, um den Speicher nach unten in den Keller zu bekommen – und was wir dafür wegräumen müssen. Am Ende hat mich der Monteur gefragt, ob wir die Anlage ein paar Tage unterstellen können, wenn sie geliefert wird. Ich dachte, das wäre kein Problem: Wir haben eine Doppelgarage und lassen einfach ein Auto draußen. Aber dann war der Speicher so groß, dass er nicht durchs Garagentor passte – weil er auch noch auf einer kleinen Palette stand. Wir haben ihn draußen stehen gelassen und abgedeckt; er war ja sowieso wasserdicht in Folie verpackt. Und auch die Kollektoren waren zu groß für die Garage. Die haben wir an die Hauswand gelehnt. Das war für ein paar Tage okay.“

Röhrenkollektoren auf einem Dach

Erfahrungsbericht Praxistester Thomas Funcke

„Wir wollten Photovoltaik und Solarthermie installieren. Und wir dachten: Wenn schon mal ein Gerüst steht, machen wir das aufgrund der Kostenersparnis alles in einem Arbeitsgang. Da wir viele Dachfenster haben, mussten wir vorher genau überlegen, wie wir die Kollektoren auf dem Dach anordnen. Also wie können wir die Dachfläche am besten nutzen? Wie lassen sich die Leitungen sinnvoll verlegen? Und wie sieht das nachher optisch aus? Wir wollten ja am Ende kein Schachbrettmuster auf dem Dach haben. Den Vorschlag des Monteurs haben wir nochmal geändert: Wir haben eine Reihe verschoben, sodass wir noch ein Solarmodul mehr aufs Dach schrauben konnten.“

Checkliste Solarthermie-Installation: Alles gut vorbereitet?

Folgende Fragen sollten Sie bei der Begehung mit Ihrem Handwerker spätestens zwei Monate vor der Installation klären. Nur dann haben Sie genügend Zeit, die Installation gut vorzubereiten.

  • Sind die derzeitigen Installationen im Heizungsraum in Ordnung oder sollte etwas getauscht werden?
  • Sollten vor der Montage der Kollektoren Dacharbeiten vorgenommen werden?
  • Wo genau wird die Solarthermieleitung verlegt?
  • Welche Durchbrüche werden gemacht, welche Räume sind betroffen?
  • Wo genau wird die neue Technik aufgestellt?
  • Wo muss Baufreiheit für die Installation geschaffen werden?
  • Müssen Sie Dachziegel mit Solardurchgang besorgen?
  • Wie werden die Kollektoren auf dem Dach angeordnet?
  • Wie kommen die Kollektoren aufs Dach?
  • Wo kann die Technik zwischengelagert werden, wenn Sie geliefert wird?
  • Wie lang wird die Heizanlage nicht funktionieren und müssen eventuell Heizlüfter besorgt werden?

Schritt für Schritt zur Solarthermie

Unser Leitfaden zeigt Ihnen, worauf Sie bei Planung und Installation von Solarthermie achten sollten.

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Wie verläuft die Montage der Kollektoren?

Bei der Montage der Kollektoren müssen Handwerker auf verschiedene Punkte achten. Die Kollektoren sollten sicher installiert sein und eine optimale Ausrichtung und Neigung haben. Sie sollten so auf dem Dach platziert werden, dass sie nicht unnötig verschattet werden und im Bedarfsfall noch Platz für Photovoltaik ist. Für die Montage der Kollektoren gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Bei der Montage werden oft ein oder mehrere Solardachziegel benötigt. Diese Ziegel haben einen Durchgang für die Solarthermieleitung. Sie müssen meist vom Hausbesitzer selbst besorgt werden. Praxistester Manfred Kuhlemann hat für zwei Ziegel rund 150 Euro bezahlt. Bei Praxistesterin Anja Kucharzik waren die richtigen Ziegel nicht mehr erhältlich.

Installation Solarthermie: Männer schieben Kollektor übers Dach

Erfahrungsbericht Praxistesterin Anja Kucharzik

„Ich hatte vor der Installation zwei Dachsteine mit Solardurchgang besorgt. Leider stellte sich heraus, dass diese Ziegel das Nachfolgemodell unserer Steine waren. Egal wo ich anschließend nachgefragt habe – unser Modell gab es gar nicht mehr zu kaufen. Also haben am Ende die Handwerker die beiden Steine mit Hammer und Meißel passend geklopft. Daran sollte man vor der Installation denken: Dass man 17 oder 18 Jahre, nachdem man sein Haus gebaut hat, seine alten Dachziegel nicht mehr bekommt – schon gar nicht mit Solardurchgang.“

Was ist die Aufdach-Montage von Solarthermiekollektoren?

Aufdach-Montage bedeutet: Die Kollektoren „schweben“ nach der Installation ein paar Zentimeter über den Dachziegeln. Bei der Montage verschrauben die Handwerker spezielle Dachhaken direkt auf den Dachsparren. Auf diesen Haken wird dann entweder ein Gestell montiert – oder die Kollektoren werden direkt an den Haken angebracht. Wichtig ist, dass zwischen Kollektor und Dachziegel einige Zentimeter Abstand bleiben. Denn wenn sich die Kollektoren erwärmen, dehnen sie sich aus. Bei zu eng montierten Kollektoren können Schäden und Sprünge im Kollektorglas entstehen.

Die meisten Solarthermiekollektoren werden per Aufdach-Montage installiert. Auch im Praxistest wurden sieben von neun Anlagen auf diese Weise installiert.

Im Vergleich zur Indach-Montage von Kollektoren ist die Aufdach-Montage deutlich günstiger. Ein weiterer Vorteil: Die Kollektoren werden auf natürliche Weise gelüftet und überhitzen deshalb im Sommer nicht so schnell. Auch können Kollektoren bei einem Defekt leichter getauscht werden. Außerdem ist es möglich, bei der Aufdach-Montage eine Aufständerung anzubringen und dadurch einen ungünstigen Neigungswinkel des Daches auszugleichen. Da es in manchen Kommunen Auflagen für die Installation von Kollektoren mittels Aufdach-Montage gibt, sollten Sie zuvor beim zuständigen Bau- und Denkmalschutzamt nachfragen.

Thomas Funcke vor seinem Haus in Hagen

Erfahrungsbericht Praxistester Thomas Funcke

„Bei der Montage unserer Röhrenkollektoren waren zwei Handwerker da. Zunächst haben sie ein quadratisches Grundgestell zusammengebaut. Das wurde mit Dachhaken auf dem Dach montiert und ausgerichtet. Darauf kamen dann zwei Aluleisten, in die die Vakuumröhren nacheinander eingeklickt worden sind. Das hat die Montage aus meiner Sicht ziemlich vereinfacht: Der Kollektor kommt nicht als ein großes Teil, sondern wird erst auf dem Dach montiert.“ 

Was ist eine Indach-Montage von Solarthermiekollektoren?

Bei der Indach-Montage werden die Kollektoren nicht auf das Dach gebaut, sondern in das Dach integriert. Dafür müssen zunächst die Dachziegel um die Kollektorfläche herum weiträumig abgenommen werden. Auf der frei gewordenen Fläche montieren die Handwerker dann die Kollektoren direkt auf die Dachsparren oder die Dachleisten. Anschließend bringen sie Abdeckbleche an – sowohl zwischen den Kollektoren als auch zwischen Kollektoren und Dachziegeln. Am Ende werden die noch fehlenden Dachziegel wieder ergänzt. Alle Schritte der Indach-Montage sehen Sie auch in der Bildergalerie unserer Praxistesterin Sabine Haider.

Ein wesentlicher Vorteil der Indach-Montage ist der optische Eindruck: Dach und Kollektoren bilden eine Fläche; die Kollektoren erscheinen weniger als Fremdkörper. Zwei weitere Vorteile der Indach-Montage: Die Kollektoren sind besser wärmeisoliert und weniger windanfällig als Kollektoren mit Aufdach-Montage.

Die Indach-Montage ist bei Altbauten häufig teurer und zeitaufwendiger als die Aufdach-Montage. Anders sieht es bei Neubauten aus – oder wenn eine Dachsanierung ansteht. In diesen Fällen ist der Aufwand nämlich nicht höher, sondern niedriger. Schließlich müssen dort, wo die Kollektoren montiert werden, keine Dachziegel verlegt werden.

Was ist die „Aufständerung“ für Solarthermie?

Eine Aufständerung für Solarthermie ist ein Gestell, auf das Solarkollektoren installiert werden, um sie optimal auszurichten. Die Aufständerung wird eingesetzt, wenn es keine geeignete schräge Dachfläche gibt, um die Kollektoren zu installieren. Das ist meist auf Flachdächern der Fall.

Was ist eine Flachdach-Montage von Solarthermiekollektoren?

Eigentlich sind Flachdächer und Dächer mit einem Neigungswinkel von weniger als 15 Grad nicht zur Installation von Solarkollektoren geeignet. Mit einer Aufständerung können Hausbesitzer die ungünstige Dachneigung ausgleichen. Vor der Flachdach-Montage muss jedoch die Tragfähigkeit des Daches geprüft werden, da Kollektoren und Gestell zusätzliches Gewicht bedeuten. Besonders Flachdächer sind oft nur für ihr Eigengewicht und eine mögliche Schneelast ausgelegt. Weil es in einigen Regionen behördliche Auflagen für eine Aufständerung gibt, sollte diese auch mit dem Bau- und Denkmalschutzamt der Kommune abgesprochen werden.

Die Flachdach-Montage beginnt damit, dass ein Gestell aufgebaut und auf dem Dach befestigt wird. Dafür werden oft Betonsteine verwendet – wie zum Beispiel auf dem Garagendach von Praxistester Carsten Mönkemeyer. In windstarken Regionen hingegen sollten Aufständerung und Kollektoren fest mit dem Dach verschraubt werden, da große Windkräfte auf die aufgeständerten Kollektoren wirken können. Ist das Gestell aufgebaut und befestigt, werden die Kollektoren mit einfachen Klemmverbindungen montiert.

Handwerker installieren Aufständerung für Kollektoren

Erfahrungsbericht Praxistester Carsten Mönkemeyer

„Die Kollektoren wurden bei uns mit einer Aufständerung auf dem Garagendach installiert. Dafür sollte ich eine etwa ein Zentimeter dicke Bauschutzmatte und einige Betonkantensteine besorgen. Zunächst hat der Monteur die Schutzmatte zugeschnitten und auf die Dachhaut gelegt; dorthin, wo später die Steine aufliegen. Dann hat er in die Steine gebohrt und darauf das Gestell befestigt, wo später die Röhrenkollektoren draufkamen. Anschließend hat er hinten nochmal drei Betonsteine quer als Gewicht draufgelegt. Das ist es. Da ist nichts mit der Dachhaut verschraubt, sondern einfach nur draufgestellt. Das finde ich gut. Denn dadurch bleibt das Dach auf jeden Fall dicht.“

Kann ich Kollektoren an der Hauswand anbringen?

Solarkollektoren müssen nicht aufs Dach – sie können auch an der Hauswand montiert werden. Dabei ist sowohl eine Installation parallel zur Fassade als auch eine Installation mit einem geringen Neigungswinkel möglich. Obwohl die Sonneneinstrahlung bei einem senkrechten Kollektor rund 30 Prozent geringer ist als bei einer Schrägdachinstallation, kann auch eine Fassadenanlage gute Erträge liefern. Besonders eine Solarthermieanlage für Heizung und Warmwasser kann mit senkrechten Kollektoren die tiefstehende Sonne in den Wintermonaten hervorragend nutzen. Vorausgesetzt, es wurde auf die langen Schattenwürfe von Büschen, Bäumen und Nachbargebäuden geachtet. Ein weiterer Pluspunkt: Bei Kollektoren an der Hauswand besteht eine geringere Gefahr für eine Überhitzung der Kollektoren im Sommer.

In den meisten Fällen werden bei einer Montage an der Fassade die gleichen Kollektoren wie bei der Dachmontage verwendet. Allerdings gibt es auch spezielle Fassadenkollektoren. Sie werden beispielsweise in Bürogebäuden direkt vor den Fenstern installiert. Durch die größeren Abstände zwischen den Röhren gelangt mehr Sonnenlicht ins Gebäude.

Wie kann ich eine Verschattung der Kollektoren vermeiden?

Solarkollektoren erreichen ihren optimalen Ertrag bei direkter Sonneneinstrahlung. Fällt Schatten auf die Kollektoren, verringert sich der Ertrag entsprechend dem Anteil der verschatteten Kollektorfläche. Das heißt: Zehn Prozent Verschattung bedeuten ungefähr zehn Prozent weniger Ertrag. Darum sollte vor der Montage der Kollektoren geprüft werden, welche Schatten Bäume, Nachbarhäuser, Schornsteine oder Satellitenschüsseln auf das Dach werfen. Dabei ist es wichtig, den Stand der Sonne zu bestimmten Tages- und Jahreszeiten zu beachten. Und: Auch die Verschattung selbst kann sich im Lauf der Zeit ändern – durch eine neue Bebauung oder einen Baum, der größer ist als zum Zeitpunkt der Analyse.

Sollten Kollektoren aufgeständert werden, müssen sie selbstverständlich so angebracht werden, dass sie sich nicht gegenseitig verschatten. Auf Flachdächern ist es sinnvoll, die Kollektoren mit etwas Abstand zur Dachoberfläche zu montieren. So kann im Winter der Schnee besser von den Kollektoren abrutschen – und die kleinen Schneehaufen, die dabei entstehen, verschatten die Kollektoren nicht.

Montage des Solarspeichers

Eine der wichtigsten Fragen bei der Montage des Solarspeichers ist der Ort, an dem er aufgestellt wird. Hier sollte ein guter Mittelweg gefunden werden, um Leitungsverluste zu vermeiden. Dabei müssen folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • Wo sind die Kollektoren montiert?
  • Wo wird am meisten warmes Wasser benötigt?
  • Wo steht der Heizkessel? (bei Anlagen für Heizung und Warmwasser)

Die Montage des Solarspeichers sollte an dem Ort erfolgen, wo kurze Leitungswege möglich sind. Praxistester Jochen Hein zum Beispiel hat Speicher und Gasbrennwerttherme im Badezimmer montieren lassen. Das mindert nicht nur die Leitungsverluste. Die Abwärme der Anlage, die trotz Dämmung entsteht, beheizt so automatisch das Badezimmer.

Transport des Pufferspeichers in den Keller.

Eine langwierige Geburt: Der Transport des neuen Speichers bei Familie Kniehase

Eine wichtige Voraussetzung für den Standort des Speichers ist natürlich, dass er das Gewicht des Speichers tragen kann. Außerdem muss der Transport zum gewünschten Standort möglich sein. Das kann umso komplizierter werden, je größer der Speicher ist. Bei vielen Solarthermieanlagen mit Heizungsunterstützung ist der neue Solarspeicher deutlich größer als der alte Speicher. Bei Praxistester Christoph Kniehase beispielsweise hat allein der Transport des 1.000 Liter großen Pufferspeichers in den Keller zwei Stunden gedauert. Deshalb sollte schon vorher genau ausgemessen werden, ob der Speicher durch alle Türen passt und auch der Keller groß genug ist, damit der Speicher inklusive Dämmung Platz hat. Besonders wichtig: Beim Messen und Prüfen sollte mit den Kippmaßen des Speichers gerechnet werden.

Ein Tipp: Lassen Sie vom Monteur bei der Montage des Speichers die vielen Rohrleitungen beschriften. So haben Sie auch noch in einem halben Jahr einen guten Überblick, welche Leitung welche ist – von der Solarthermieleitung und dem Kaltwasser-Zulauf, bis zum Warmwasseranschluss und den Heizkreisen.

Erfahrungsbericht Praxistester Carsten Mönkemeyer

„Als ich am Montagabend nach Hause kam, stand der Speicher schon im Keller. Ich dachte, wow, der Raum ist ganz schön klein geworden. Trägt schon ein bisschen auf, der Speicher. Deshalb hab ich den Handwerkern nochmal genau erklärt, wo sie den Speicher aufstellen sollen. Hier ist meine Fußbodenheizungsverteilung, da soll das Regal hin – deshalb wäre es gut, wenn der Speicher genau dort aufgestellt wird, damit alles noch gut in den Keller passt.“

Christoph Kniehase und seine Tochter mit einem Modell des Pufferspeichers.

Erfahrungsbericht Praxistester Christoph Kniehase

„Als ich den 1.000-Liter-Pufferspeicher gesehen habe, hab ich erstmal einen Schreck bekommen. Auch die Installateure wirkten skeptisch, ob sie den runter in den Keller bekommen würden. Wir hatten vorher extra eine Tür verbreitert. Und ich hatte ein Holzmodell im Maßstab 1:1 gebaut und es die Treppe hinunterbugsiert. Da waren zwar ein, zwei Zentimeter Platz gewesen – aber ich war mir nicht sicher, ob ich nicht hier und da ein bisschen gedrückt hab, um mir einzureden, dass es passt. Die Monteure haben also ziemlich lange gemessen, das Treppenhaus abgedeckt und noch zwei Kollegen von einer anderen Baustelle geholt. Das Problem ist ja auch: Wenn der Speicher Schrammen bekommt, kann man ihn nicht einfach wieder zurückgeben. Aber am Ende hat es geklappt.“

Solarthermie und Kesseltausch: Montage des Heizkessels

Hausbesitzer, die Solarthermie installieren und auch ihren Heizkessel früher oder später tauschen wollen, sollten beide Maßnahmen miteinander verbinden. Durch die gleichzeitige Montage eines Heizkessels und einer Solarthermieanlage lassen sich die Gesamt-Installationskosten senken und die mit den Handwerksarbeiten verbundenen Einschränkungen im Haus begrenzen. Schließlich kann alles in einem Rutsch erledigt werden. Ein weiterer wichtiger Vorteil: Die neue Heizung und die Solarthermieanlage können perfekt aufeinander abgestimmt werden, da sich moderne Brennwertgeräte differenzierter regeln lassen. Zudem gibt es viele Kombianlagen, bei denen der Speicher in den Heizkessel integriert ist. Ein solches Gerät verwendet beispielsweise Praxistesterin Anja Kucharzik: Oben befindet sich die Brennwerteinheit, unten der Solarspeicher.

Bei der Montage des Heizkessels sollte darauf geachtet werden, dass dieser in der Nähe des Solarspeichers installiert wird. So können Leitungsverluste minimiert werden. Dafür ist es auch notwendig, alle Anschlüsse vollständig zu dämmen. Wichtig für Hausbesitzer: Sprechen Sie beim Heizkesseltausch mit dem Handwerker genau ab, wie lange die Heizungsanlage ausfällt. Der Praxistest Solarthermie zeigt, dass der Heizungsausfall bei einer guten Planung auf ein oder maximal zwei Tage begrenzt werden kann. Dafür muss der Handwerker alle Anschlüsse vorbereiten, ehe er den alten Heizkessel abklemmt. Auch Kollektoren, Solarthermieleitung und Speicher können vor dem Kesseltausch installiert werden, sodass ihre Montage den Ausfall der Heizung nicht unnötig verlängert.

Wird der alte Heizkessel weiter verwendet, spricht man von einer Nachrüstung von Solarthermie. In diesem Fall ist es notwendig, eine neue Regelung einzubauen. Diese verbindet Heizkessel und Solarthermieanlage miteinander.

Thomas Funcke an der geöffneten Solarstation

Erfahrungsbericht Praxistester Thomas Funcke

„Von der Verbindung des alten Heizkessels mit der Solarthermieanlage haben wir im Grunde gar nichts gemerkt. Unser Handwerker hat die eigentliche Verrohrung schon vorbereitet – den Heizkreis, die Warmwasserleitungen, solche Sachen. Als er damit fertig war, hat er das Heizungswasser abgelassen, die Leitungen durchtrennt, die Anschlussleitungen passend gesägt, montiert und verpresst. Das heißt: Die Heizung fiel nur ein paar Stunden aus.“

Abbau des alten Heizkessels.

Erfahrungsbericht Praxistester Christoph Kniehase

„Dann waren die Heizungsinstallateure dabei, den Heizkessel elektrisch abzuklemmen und zu zerlegen. So schnell, dass ich merkte: Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Als wir fragten, wie lange es kein warmes Wasser geben würde, gab es eine kleine Überraschung: von jetzt, Montag, bis die neue Therme installiert ist – also bis Donnerstag!“

Erfahrungsbericht Praxistester Carsten Mönkemeyer

„Die Monteure hatten mir versprochen, dass das warme Wasser spätestens am zweiten Tag wieder funktioniert. Eher wollten sie nicht nach Hause gehen. Und so war es dann auch: Es war zwar noch nicht alles fertig – zum Beispiel war die Fußbodenheizung noch nicht angeschlossen – aber das war auch nicht notwendig. Am Abend des zweiten Installationstages hatten wir wieder warmes Wasser.“

Solarthermieleitung verlegen

Das Verlegen der Solarthermieleitung ist einer der Knackpunkte einer Solarthermie-Installation. Werden die Kollektoren auf dem Dach montiert und der Solarspeicher im Keller aufgestellt, sind die Hausbewohner eher wenig betroffen. Die Solarthermieleitung aber muss meist quer durchs Haus verlegt werden – eben von den Kollektoren auf dem Dach bis in den Keller zum Solarspeicher. Die Leitung innerhalb des Hauses zu verlegen ist sinnvoll, weil dadurch Wärmeverluste vermieden werden. Wenn eine Genehmigung des zuständigen Schornsteinfegers vorliegt, kann dafür ein leerer Zug im Schornstein genutzt werden.

Manchmal allerdings ist das Verlegen der Solarthermieleitung komplizierter. Dann müssen Wände durchbrochen werden und es entstehen Schmutz und Lärm.

Durchbruch im Fußboden für Solarleitung.

Bei Praxistester Jan Rutz zum Beispiel haben die Handwerker ein Loch in die Decke zwischen Hauswirtschaftsraum und Schlafzimmer gebohrt. Bei Carsten Mönkemeyer und Christoph Kniehase gab es Durchbrüche zwischen Garage und Keller. Immer dann, wenn nicht nur Löcher gebohrt werden sondern auch Bewährungsstahl durchschnitten werden muss, ist es wichtig, auf die Statik achten. Im Zweifelsfall sollte der Hausbesitzer einen Fachmann zu Rate ziehen.

Dass es nicht immer so kompliziert sein muss, zeigt das Beispiel von Praxistester Manfred Kuhlemann: Er berichtet, dass die Solarthermieleitung viel einfacher verlegt werden konnte, als sein Handwerker ursprünglich vermutet hatte.

Ist die Solarthermieleitung verlegt, muss sie lückenlos gedämmt werden – und zwar über alle Muffen und Anschlüsse hinweg. Wenn Leitungsabschnitte im Freien liegen, sollte das Dämmmaterial beständig gegenüber UV-Strahlung sein. Außerdem muss die Leitung so geschützt werden, dass sie nicht durch Vögel, Marder oder andere Tiere beschädigt wird.

Christoph Kniehase mit dem alten Speicher

Erfahrungsbericht Praxistester Christoph Kniehase

„Die Kernbohrung durch die Garage in den Heizungskeller war mit dem Werkzeug unserer Installateure nicht zu machen. Die Monteure hatten nur einen Bohrer für eine 30 Zentimeter dicke Wand dabei. Wir brauchten aber eine Kernbohrung von fast 90 Zentimetern, um die Solarthermieleitung zu verlegen. Deshalb hab ich ein Betonbohrunternehmen angerufen, das ich schon kannte. Deren Bohrmaschine war ein richtiger Panzerknacker. Da wurden erstmal Löcher in den Garagenboden gebohrt, um sie zu fixieren. Und anschließend musste mit Wasser gekühlt werden – wegen der Hitzeentwicklung.“

Handwerker mit Presslufthammer

Erfahrungsbericht Praxistester Jan Rutz

„Bei uns musste die Solarthermieleitung vom Hauswirtschaftsraum durch das Schlafzimmer zum Dach geführt werden. Das heißt: In den Fußboden des Schlafzimmers wurde mit Presslufthammer und Flex ein Loch gestemmt. Dort ging zwar schon vorher das Abgasrohr lang, aber die Solarleitung brauchte mehr Platz. Während der Arbeiten stellte sich heraus, dass der Beton sehr dick war. Deshalb gab es auch etwas mehr Dreck als vermutet. Natürlich war meine Frau nicht begeistert davon, aber zumindest wussten wir vorher, was passiert. Und nach zwei Stunden war die Sache erledigt.“

Manfred Kuhlemann neben seiner neuen Heizanlage.

Erfahrungsbericht Praxistester Manfred Kuhlemann

„Bei der Begehung vor der Installation hatten die Handwerker vermutet, dass es nicht so leicht wird, die Solarleitung zu verlegen. Geplant war, mit den Rohren vom Heizungsraum nach oben ins Badezimmer zu gehen. Dort haben wir Einbauschränke. Die Schränke sollten abgebaut werden. Dahinter wollten die Handwerker die Decke öffnen, um die Rohre entgegenzunehmen und weiter Richtung Dachboden zu schieben. Am Ende lief aber alles leichter als gedacht. Die Monteure konnten die Rohre direkt vom Heizungsraum zum Mini-Dachboden schieben; der Zwischenschritt mit dem Abbau der Badschränke entfiel. Das Ergebnis: weniger Dreck, eine intakte Decke im Badezimmer und eine kürzere Bauzeit.“

Erfahrungsbericht Praxistester Carsten Mönkemeyer

„Unser Handwerker hat uns zwei Möglichkeiten vorgeschlagen, wie die Solarthermieleitung verlegt werden könnte. Variante 1: Unterhalb der Regenrinne und dann an der Seite aufs Dach zu den Kollektoren. Dabei hätte die Leitung relativ geschützt gelegen – allerdings wäre sie auch ein kurzes Stück auf dem Grundstück des Nachbarn gewesen. Deshalb haben wir uns für Variante 2 entschieden – den kürzesten Weg aufs Dach. Und von dort bis zu den Kollektoren. Auf dem Dach hat der Monteur die Leitung auf Pflastersteine gelegt und mit Rohrschellen befestig. So kann noch Laub drunterherrutschen und das Wasser besser abfließen.“

Thomas Funcke vor seinem Haus in Hagen

Tipp Praxistester Thomas Funcke

„Wenn man ein Haus grundlegend saniert, renoviert oder umbaut, kann man die Solarthermieleitung auch gleich mit verlegen. Solche Leitungen sind nicht teuer. Es lässt sich also verschmerzen, wenn man nachher sagt: Wir brauchen die doch nicht. Aber wenn man sich später Solarthermie installiert und die Leitung nachträglich verlegen muss, wird es deutlich aufwendiger und teurer.“

Wie werden Ausdehnungsgefäße, Sicherheitsventil und Ablaufleitung montiert?

Die Solarflüssigkeit ändert je nach Temperatur ihr Volumen. Wird sie warm, dehnt sie sich aus oder verdampft. Wird sie kälter, zieht sie sich zusammen. Entsprechend herrschen im Solarkreislauf ständig andere Druckverhältnisse. Um sie auszugleichen und damit die Betriebssicherheit zu gewährleisten, werden in Solarthermieanlagen sogenannte Ausdehnungsgefäße beziehungsweise Membranausdehnungsgefäße genutzt. Für Hausbesitzer bedeutet das: Im Heizungsraum muss genügend Platz für die Ausdehnungsgefäße sein; außerdem müssen die Handwerker darüber informiert werden, wo sie die Gefäße montieren sollen. Je größer die Kollektorfläche, desto größer die Ausdehnungsgefäße: Bei Praxistester Christoph Kniehase, der zwölf Quadratmeter Röhrenkollektoren auf dem Dach hat, wurden insgesamt fünf Ausdehnungsgefäße installiert. Das größte davon mit einem Volumen von 150 Litern.

Üblicherweise wird zusätzlich zu den Ausdehnungsgefäßen ein Sicherheitsventil mit einer Ablaufleitung für den Solarkreislauf montiert. Das Ventil öffnet sich, wenn der Druck im Solarkreislauf zu groß wird. Dann kann im Notfall über eine Ablaufleitung Solarflüssigkeit abgegeben werden. Diese Ablaufleitung sollte nicht in einem Abwasserrohr, sondern in einem leeren Gefäß enden. Denn: Obwohl die Solarflüssigkeit weder giftig noch ätzend ist, muss sie als Sondermüll entsorgt werden. Hausbesitzer sollten sicherstellen, dass das Auffanggefäß später nicht aus Versehen zweckentfremdet wird. Statt eines Eimers wird deshalb meist ein leerer Kanister verwendet. Da die austretende Solarflüssigkeit sehr heiß sein kann, muss in jedem Fall ein hitzebeständiger Behälter verwendet werden.

Warum sollte ein Verbrühungsschutz installiert werden?

Ist es im Sommer richtig heiß, sammelt die Solarthermieanlage eine Menge Energie. Die Temperatur im Solarspeicher kann mehr als 90 Grad Celsius erreichen. Für Hausbesitzer ein Grund zur Freude – und Anlass für eine wichtige Sicherheitsvorkehrung: den Verbrühungsschutz. Denn: Würde 90 Grad heißes Wasser aus dem Wasserhahn fließen, könnten sich vor allem Kinder in Sekundenbruchteilen schwer verletzen. Bei Praxistester Andreas Nadke war das Wasser schon im Mai so heiß, dass „ich damit direkt Kartoffeln kochen könnte“. Darum sollte in Solarthermieanlagen unbedingt ein Verbrühungsschutz installiert werden.

Dieser Verbrühschutz besteht aus einem thermischen Regelventil, das in die Warmwasserleitung eingebaut wird. Erreicht das Wasser die eingestellte Wunschtemperatur, mischt das Ventil kaltes Wasser hinzu. Natürlich muss das Ventil korrekt dimensioniert sein. Ist es zu groß, funktioniert die Temperaturreglung nicht schnell genug. Ist es zu klein, fließt zu wenig Wasser hindurch, wenn mehrere Wasserhähne gleichzeitig benutzt werden.

Hausbesitzer sollten den Verbrühungsschutz so bald wie möglich testen, nachdem er in Betrieb genommen wurde – und zwar an der Zapfstelle, die dem Ventil am nächsten liegt. Nur dann ist sichergestellt, dass das Wasser tatsächlich nicht zu heiß aus dem Wasserhahn fließt – aber auch nicht kälter als gewünscht.

Manche Handwerker lösen das Problem der zu hohen Speichertemperaturen, indem sie die Temperatur des Solarspeichers auf 60 Grad Celsius oder weniger begrenzen. Das heißt: Die Solarpumpe schaltet sich ab, wenn eine Speichertemperatur von 60 Grad erreicht ist. Der Vorteil dieses billigen „Verbrühschutzes“: Der Monteur spart sich Arbeit und kann trotzdem einen sicheren Betrieb der Anlage gewährleisten. Der Nachteil: Dem Hausbesitzer wird die Chance auf höhere solare Erträge genommen.

Anders liegt der Fall, wenn das Wasser besonders kalkhaltig ist. Dann kann eine Begrenzung der Speichertemperatur auf 60 Grad Celsius sinnvoll sein. Bei höheren Temperaturen würde der Kalk verstärkt ausfallen und sich an Wärmetauschern und am Boden des Speichers absetzen. Die Folgen wären eine schlechtere Wärmeübertragung an den Wärmetauschern und eine schnellere Korrosion des Speichers.

Carsten Tamm steht vor seiner Heizungsanlage im Keller.

Erfahrungsbericht Praxistester Carsten Tamm

„Im ersten Sommer mussten wir leider ein Problem mit dem Warmwasser feststellen. Das Wetter war gut und der Solarspeicher war richtig vollgepackt mit Wärme. Immer wenn wir dann das warme Wasser aufgedreht haben, war es in den ersten Sekunden extrem heiß, obwohl wir einen Verbrühungsschutz montiert haben. Dies hatten wir reklamiert und der Heizungsbauer tauschte den Verbrühungsschutz aus.“

Solarthermie-Installation: Solarregler, Temperaturfühler, Solarpumpe

Der Solarregler ist das Herzstück einer Solarthermieanlage. Er wird manchmal auch als Solarthermie-Regler oder irrtümlich als Solarthermie-Steuerung bezeichnet. Der Solarregler bestimmt, wann die Solarpumpe anspringt und die Solarflüssigkeit von den Kollektoren zum Speicher und wieder zurück transportiert. Anders gesagt: Der Solarregler ist dafür verantwortlich, dass alle Komponenten optimal zusammenarbeiten. Deshalb sollten Handwerker bei diesem Schritt der Solarthermie-Installation besonders sorgfältig arbeiten. Das gilt auch für die Montage der Temperaturfühler. Denn: Nur wenn der Solarregler die Temperaturen in den Kollektoren und im Speicher genau kennt, kann er die Anlage bestmöglich regeln.

Die Kollektorfühler müssen zunächst einmal fest installiert und gegen Kleintierverbiss geschützt sein. Sie sollten an einer Stelle montiert werden, die nicht im Schatten liegt. Auch nicht kurzzeitig. Ist ein Kollektorfühler mangelhaft installiert, kann es vorkommen, dass er eine falsche Kollektor-Temperatur an den Solarregler meldet. Möglicherweise springt die Solarpumpe dann zu spät oder gar nicht an. Oder die Pumpe läuft permanent. Das Ergebnis: Die Solarthermieanlage arbeitet nicht effizient.

Der Temperaturfühler am Solarspeicher muss in der richtigen Höhe angebracht werden. Ist der Temperaturfühler zu weit oben montiert, springt die Nachheizung zu spät an. Ist der Fühler zu weit unten angebracht, läuft die Heizung zu oft. Denn oben im Solarspeicher befindet sich das warme, unten das kältere Wasser.

Abhängig von den Wünschen des Hausbesitzers und den Anforderungen der Anlage kann bei der Solarthermie-Installation ein sehr einfacher oder ein sehr komplexer Solarregler eingebaut werden. Bei Kompaktanlagen wie der von Praxistester Manfred Kuhlemann ist die Solarregelung direkt ins Solar-Gas-Brennwertsystem integriert. Bei Solarthermieanlagen mit Heizungsunterstützung regelt der Solarregler auch die Heizfunktion der Anlage. Manchmal ist die Solarregelung sogar für mehrere Heizkreise oder verschiedene Speicher zuständig. Wird eine Solarthermieanlage nachgerüstet, übernimmt der Solarregler auch die Regelung des alten Heizkessels. So wie bei Praxistester Carsten Mönkemeyer. Bei ihm werden alle Komponenten über einen modular aufgebauten Solarregler geregelt: die Kollektoren, der Gas-Brennwertkessel, die beiden Heizkreise für Fußbodenheizung und normale Heizkörper sowie die Frischwasserstation. Bei diesem komplexen Solarregler kann alles per Touchscreen bedient werden.

Erfahrungsbericht Praxistester Carsten Mönkemeyer

„Wir haben erst den Heizkessel getauscht und ein Jahr später Solarthermie nachgerüstet. Bei der Nachrüstung wurde die Regelung des Heizkessels abgeschaltet. Stattdessen haben die Handwerker eine neue Regelung montiert – die steuert jetzt die Solarthermie und den Heizkessel. Das Tolle ist, dass ich die ganze Sache vom Sofa aus per App mit dem Handy bedienen kann.“

Monitoring mit Smart Metern und Wärmemengenzählern

Eine Solarthermie-Installation ohne Monitoring ist wie ein Fußballspiel ohne Schiedsrichter – geht schon irgendwie, ist aber alles andere als professionell. Deshalb sollten Hausbesitzer unbedingt Monitoring-Tools installieren lassen. Zum Beispiel Gas-Smart-Meter, Wärmemengenzähler und Kaltwasserzähler. Auch der Stromverbrauch kann mit einem Smart Meter gemessen werden. Nur wenn genügend Daten gemessen werden, können Hausbesitzer wirklich prüfen, ob ihre Anlage optimal eingestellt ist.

Für den Praxistest Solarthermie wurde ein Monitoring-Konzept mit Smart Metern, Wärmemengenzählern und Kaltwasserzählern entwickelt und für die verschiedenen Testhaushalte angepasst. Dabei hat sich gezeigt, dass die Installation von Messtechnik noch nicht zum Standardrepertoire von Handwerkern zählt. Hausbesitzer sollten deshalb bei ihrem Handwerker genau nachfragen, inwieweit er vor allem mit der Montage von Wärmemengenzählern vertraut ist. Der korrekte Einbau kann anschließend von einem Energieberater geprüft werden.

Natürlich sollten alle Zähler so angebracht werden, dass sie möglichst leicht ablesbar sind. Oder: Es wird wie beim Praxistest mit einer elektronischen Übertragung der Daten gearbeitet. Beim Einbau eines Gas-Smart-Meters müssen Hausbesitzer zunächst mit dem örtlichen Energieversorger Rücksprache halten – denn nicht überall ist ein solcher Einbau erlaubt. Eine Alternative ist die Nachrüstung einer elektronischen Leseeinheit (Reedkontakt). 

Was sind die letzten Schritte zur Inbetriebnahme der Solarthermieanlage?

Wenn alle Komponenten fertig montiert sind, fehlen noch drei Schritte bis zur Inbetriebnahme der Solarthermieanlage:

  1. das Prüfen der Dichtigkeit
  2. das Spülen des Solarkreises
  3. das Füllen der Anlage

Um zu prüfen, ob alle Leitungen und Bauteile dicht sind, wird vor der Inbetriebnahme der Solarthermieanlage eine Druckprobe mit Luft gemacht. Dabei werden etwa 30 Minuten lang rund 90 Prozent des maximalen Betriebsdrucks angelegt. Damit sich die Luft nicht plötzlich erwärmt und es zu einem ungewollten Anstieg des Drucks kommt, müssen die Kollektoren bei dem Test abgedeckt sein.

Nach erfolgreicher Prüfung der Dichtigkeit erfolgt das Spülen des Solarkreises. Damit werden mögliche Lötrückstände entfernt, die bei der Rohrinstallation entstanden sind. Hier müssen Handwerker darauf achten, dass kein Schmutz in den Kollektor gespült wird. Zum Spülen des Solarkreises wird meist klares Wasser verwendet. Ein kleiner Nachteil: Manchmal fließt das Wasser nicht vollständig aus den Leitungen, wodurch später die Solarflüssigkeit ungewollt verdünnt wird. Deshalb spülen manche Handwerksbetriebe den Solarkreis mit Solarflüssigkeit. Diese wird nach dem Spülen wieder aufgefangen und für mehrere Spüldurchgänge verwendet.

Im letzten Arbeitsschritt wird die Solarthermieanlage befüllt. Meist mit Solarflüssigkeit, in seltenen Fällen mit Wasser. Dabei wird die Anlage gleichzeitig entlüftet. Erfahrene Handwerker erkennen allein an der Schaumbildung und den Luftbläschen in der zurückfließenden Solarflüssigkeit, wie viel Luft noch in der Anlage ist. Im Zweifel sollte die Solarflüssigkeit lieber ein paar Minuten länger durch die Anlage laufen. Die optimale Mischung der Solarflüssigkeit beträgt 60 Prozent Wasser und 40 Prozent Frostschutzmittel. Wird ein zu geringer Frostschutzanteil gewählt, könnte das Gemisch im Winter einfrieren. Ein zu großer Anteil hingegen vermindert die Wärmetransportfähigkeit der Flüssigkeit. Dadurch muss für den Transport der gleichen Wärmemenge mehr Flüssigkeit durch die Anlage gepumpt werden – der Stromverbrauch der Solarpumpe steigt.

Sind die letzten Arbeitsschritte erledigt, wird die Solaranlage durch das Einschalten des Solarreglers vom Handwerker in Betrieb genommen. Zunächst prüft er dabei die angeschlossenen Komponenten im Handbetrieb. Funktioniert alles? Sind die Werte plausibel? Dann werden anschließend noch die Grundeinstellungen vorgenommen und protokolliert.

Abnahme der Solarthermieanlage durch den Hausbesitzer

(c) www.co2online.de | Alois Müller

Die Abnahme der Solarthermieanlage durch den Hausbesitzer wird oft mit einer Einführung in die installierte Technik verbunden. Dieser Termin ist für den optimalen Betrieb einer Solarthermieanlage enorm wichtig. Als Hausbesitzer sollten Sie alle Fragen zur Solarthermieanlage stellen, die Ihnen einfallen – auch wenn der Handwerker irgendwann ein langes Gesicht macht. Die Hauptsache ist, dass Sie am Ende gut mit der Anlage zurechtkommen und mögliche Fehler im Alltagsbetrieb schnell erkennen. Deshalb sollte die Abnahme der Solarthermieanlage nicht zwischen Tür und Angel stattfinden. Viele Praxistester – zum Beispiel Manfred Kuhlemann oder Anja Kucharzik – haben dafür einen gesonderten Termin mit dem Handwerker vereinbart.

Teil 1 der Abnahme der Solarthermieanlage

Teil eins der Übergabe der Solarthermieanlage besteht darin, sich alle verbauten Teile genau erklären zu lassen. Das ist gleichzeitig die letzte Möglichkeit, Rohrleitungen und Armaturen zu beschriften. Nur so erinnern Sie sich auch später noch daran, welche Leitung wohin führt. 

Teil 2 der Abnahme der Solarthermieanlage

Im zweiten Teil der Übergabe geht es um eine gründliche Einweisung in die einzelnen Funktionen und Einstellungen der Anlage. Wie funktioniert die Regelung? Was macht die Nachheizung? Welche Vor- und Rücklauftemperatur ist eingestellt? Was ist die maximale Speichertemperatur? Auch über die häufigsten Störungsmeldungen sollte gesprochen werden. So wie bei Praxistester Carsten Tamm: „Dabei war mir schon wichtig, direkt gezeigt zu bekommen, auf was ich achten muss und wie die Menüs aufgebaut sind, damit ich eventuell auftretende Probleme selbst erkennen kann.“

Teil 3 der Abnahme der Solarthermieanlage

Schließlich sollten Sie den Handwerker fragen, wie sie selbst prüfen können, ob die Anlage optimal läuft. Lassen Sie sich alle Kontrollfunktionen erklären und zeigen, wie die möglicherweise eingebauten Wärmemengenzähler abgelesen werden.

Am Ende der Abnahme und Einweisung erhalten Sie vom Handwerker folgende Dokumente:

  • Datenblätter und Bedienungsanleitungen,
  • ein Schema der Solarthermieanlage,
  • das Übergabeprotokoll.

Im Übergabeprotokoll werden die eingebauten Teile der Anlage benannt und die vom Monteur eingestellten Werte aufgeführt. Außerdem wird die fachmännische Installation bestätigt. Das ist für eine mögliche spätere Reklamation wichtig. Wer eine staatliche Förderung beantragt hat, kann mit dem Übergabeprotokoll nachweisen, dass alle Arbeiten ordnungsgemäß erledigt wurden.

Erfahrungsbericht Praxistesterin Anja Kucharzik

„Bei der Einweisung ging es darum, welche Vor- und Rücklauftemperatur eingestellt wird. Außerdem hat uns der Monteur nach den Zeiten für die Nachtabsenkung gefragt und diese dann eingestellt. Er meinte, wir müssten erstmal testen, wie wir damit zurechtkommen. Wenn nicht, würde er nochmal vorbeikommen, um die Einstellungen zu ändern. Außerdem hat er erklärt, was bei verschiedenen Störungen passieren kann.“

Familie Funcke aus Hagen

Erfahrungsbericht Praxistester Thomas Funcke

„Ich hatte dem Monteur bei der Installation häufig über die Schulter geschaut und eine Menge gefragt. Deshalb waren bei der Übergabe viele Fragen schon beantwortet. Trotzdem hat mir der Monteur eine halbe Stunde lang alles erklärt: Was wo eingestellt ist. Wie der Regler genau funktioniert. Wie wir unseren Wärmemengenzähler ablesen können. Außerdem gibt es eine Bedienungsanleitung, die ganz gut erklärt, wie ich welche Werte ändern kann. Insgesamt muss ich aber auch sagen: Die Anlage ist simpel zu bedienen. Zumal wir jetzt nur noch ein Gerät für alles haben.“

Kind vor Holzpelletlager

Erfahrungsbericht Praxistester Carsten Tamm

„Für die Abnahme und Übergabe wurde ein Extra-Termin mit dem Chef der Firma gemacht. Zunächst hat er mir nochmal erläutert, was an Rohrleitungen und Pumpen installiert wurde. Dann haben wir uns alle Details der Solarthermieanlage angeschaut; zum Beispiel auch direkt unterm Dach, weil von dort aus ja Leitungen bis in den Keller verlegt wurden. Anschließend gab es eine Einweisung in die Grundfunktionen der Heizanlage. Welche Möglichkeiten ich habe, kleine Fehler selbst zu beheben. Wie das Fördersystem und die Aschelade der Pelletheizung funktionieren. Dann ging es weiter zum Pufferspeicher und zur Elektronik für die Solarthermieanlage.“

Ist nach dem Einbau der Solarthermie ein hydraulischer Abgleich notwendig?

Immer wenn in einem Haus etwas am Heizsystem geändert wird, sollte danach ein hydraulischer Abgleich gemacht werden. Auch nach dem Einbau von Solarthermie ist ein hydraulischer Abgleich notwendig – egal, ob es sich um eine Anlage für Warmwasser oder zur Unterstützung der Heizung handelt.

Beim hydraulischen Abgleich wird für jeden Raum die benötigte Wärmeleistung ermittelt. Anschließend wird die optimale Vorlauf- und Rücklauftemperatur für das Heizsystem eingestellt, damit jeder Heizkörper genau mit der Menge Heizwasser beliefert wird, die er benötigt. Dafür sind voreinstellbare Thermostatventile an den Heizkörpern notwendig. Bei den meisten Praxistestern wurde der hydraulische Abgleich während der Installation der Solarthermie gleich mit erledigt. In einigen Fällen fand er einige Wochen später statt.

Jochen Hein prüft Erfolg der Solarthermieanlage

Erfahrungsbericht Praxistester Jochen Hein

„Die Berechnungen zur Heizlast und anderen Werten für den hydraulischen Abgleich wurden schon vor der Installation der neuen Heizung und der Solarthermieanlage gemacht. Meine Handwerksfirma, die die Installation übernehmen sollte, konnte das leider nicht selbst berechnen – da war ich etwas überrascht. Deshalb bin ich selbst losgezogen und hab mir per E-Mail drei, vier Angebote von Ingenieurbüros geholt. Für eins hab ich mich entschieden – und den hydraulischen Abgleich berechnen lassen. Und bei der Installation hat die Handwerksfirma den Abgleich direkt erledigt. Die Räume unseres Hauses werden nun über die gesamte Heizperiode sehr gleichmäßig und effizient beheizt. Das ist, neben der neuen Brennwerttherme, mit Sicherheit auch dem hydraulischen Abgleich zu verdanken.“

Erster Check der Anlage nach einigen Wochen

Die Installation einer Solarthermieanlage ist erst dann vollständig abgeschlossen, wenn nach einigen Betriebswochen ein erster Check der Anlage vorgenommen wird. Ein guter Handwerker vereinbart deshalb bei der Übergabe einen Termin für diese Erstinspektion. Bei dem Check wird geprüft, ob die Anlage wie gewünscht funktioniert. Bestehende Probleme können erkannt und behoben werden. Durch diesen ersten Check ist sichergestellt, dass die Anlage optimal läuft und langfristig gute Erträge bringt. In manchen Fällen kann es beispielsweise notwendig sein, die Anlage noch einmal zu entlüften. Oder das Zusammenspiel von Solaranlage und Heizkessel neu abzustimmen. Der erste Check der Anlage bietet für alle Beteiligten Vorteile:

  • Der Hausbesitzer kann sicher sein, dass seine Anlage optimal läuft und so viel Sonnenergie wie möglich nutzt. Entsprechend niedrig sind seine Heizkosten.
  • Der Handwerker bekommt einen zufriedenen Kunden und ein gutes Referenzobjekt.
  • Die Umwelt profitiert von einem geringen Kohlendioxidausstoß.

Zusätzlich zum ersten Handwerker-Check können Hausbesitzer den Solarwärme-Check der Verbrauchzentrale Energieberatung machen – und ihre Solarthermieanlage damit einem unabhängigen Test unterziehen. Der Check bewertet die Effizienz der bestehenden Solarthermieanlage und gibt Hinweise, wie mögliche Mängel oder Installationsfehler behoben werden können. Der Solarwärme-Check wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert; Verbraucher zahlen für die Vor-Ort-Analyse lediglich einen Beitrag von 40 Euro.

Solarthermie selbst bauen

Manche Internetportale bieten Hausbesitzern Anleitungen an, mit denen sie Solarthermieanlagen selbst bauen und montieren können. Abgesehen von den Fällen, in denen der Hausbesitzer von Beruf Heizungsinstallateur ist, sind solche Selbstbau-Anleitungen nicht empfehlenswert. Praxistest-Energieberater Christian Reher: „Ich rate Hausbesitzern davon ab, eine Solarthermieanlage selbst zu installieren oder sogar Kollektoren selbst zu bauen. Das sollten Profis übernehmen. Es gibt beim Einbau von Solarthermie eine Menge Details zu beachten, die ein Laie nicht überblicken kann. Außerdem erhalten Hausbesitzer nur dann Fördermittel, wenn eine Solarthermieanlage fachmännisch eingebaut ist.“

Dabei spricht nichts dagegen, beim Einbau von Solarthermie bestimmte Arbeiten selbst zu erledigen und so die Installationskosten zu senken. Angefangen von Wanddurchbrüchen für die Solarthermieleitung vor der Installation bis zu Malerarbeiten nach dem Einbau.

Was sind die häufigsten Fehler und Stolperfallen bei der Installation von Solarthermie?

Bei der Montage von Solarthermieanlagen läuft leider nicht immer alles planmäßig und fehlerfrei ab. Hier erfahren Sie, was die häufigsten Fehler und Stolperfallen bei der Installation sind. Unser Tipp: Holen Sie sich für den Übergabetermin der Anlage Verstärkung. Zum Beispiel einen Bekannten, der selbst eine Solarthermieanlage im Haus hat. Oder einen Energieberater. So können Sie gemeinsam die Qualität der Installation prüfen.

Diese Fehler und Stolperfallen können bei der Installation von Solarthermie auftreten:

  1. Der Handwerker verzichtet auf eine Begehung des Hauses vor der Installation. Das kann dazu führen, dass wichtige Absprachen zur Installation nicht getroffen werden und die Hausbewohner nicht ausreichend über den Ablauf der Arbeiten informiert sind. Zum Beispiel über die Dauer des Heizungsausfalls. Außerdem fehlen so möglicherweise kleinere Teile für die Installation, was die Arbeiten unnötig verlängert.
  2. Der genaue Liefertermin der Anlage wird nicht abgesprochen, sodass die Anlage vom Lieferanten einfach in der Garageneinfahrt abgestellt wird. Es steht nicht genügend Platz zur Verfügung, um die Anlage vorübergehend zu lagern.
  3. Bei der Montage der Kollektoren auf dem Dach entstehen Undichtigkeiten. Zum Beispiel weil Dachsteine und Eindeckbleche nicht genug überlappen. Oder weil die Handwerker versehentlich die Unterspannbahn des Daches beschädigen.
  4. Bei der Installation fehlen Solardachziegel, wodurch sich die Arbeiten verzögern. Achtung: Oft lassen sich die richtigen Ziegel nicht so leicht besorgen.
  5. Die Kollektorfühler sind nicht korrekt installiert. Dadurch werden falsche Temperaturen an den Solarregler übermittelt, die Solarthermieanlage läuft nicht optimal. In anderen Fällen sind die Kollektorfühler nicht richtig befestigt oder nicht ausreichend gegen Kleintierverbiss geschützt.
  6. Die Temperaturfühler am Wärmetauscher sind nicht richtig platziert. Sie sind entweder zu weit unten oder zu weit oben angebaut. Fühlerkabel kommen in Verbindung mit heißen Rohren und gehen kaputt.
  7. Beim Anschluss des Solarreglers werden Vor- und Rücklauf verwechselt. Dadurch kann der Regler die Temperaturen nicht richtig erkennen, sodass er die Solarpumpe zu falschen Zeiten einschaltet. Die Folgen: eine ineffiziente Anlage und mögliche Schäden an einzelnen Teilen.
  8. Die Rohrleitungen sind nicht vollständig gedämmt. Selbst wenn nur wenige Zentimeter Dämmung an den Anschlüssen fehlen, wird Energie verschenkt. Das ist auch bei einer zu geringen Dämmstärke der Fall.
  9. Das Dämmmaterial ist nicht hitzebeständig. Im schlimmsten Fall entsteht so ein Sicherheitsrisiko. Im besten Fall verliert das Material lediglich seine Dämmeigenschaften, was den Wirkungsgrad der Anlage verschlechtert. Auch Dämmmaterial, das nicht UV-beständig ist, wird schneller als geplant unbrauchbar und führt so zu Energieverlusten.
  10. Die im Solarkreis eingebauten Komponenten sind nicht hitzebeständig. In Kollektornähe müssen sie bei Röhrenkollektoren mehr als 250 Grad Celsius aushalten. Sogar im Heizungsraum können Temperaturen von bis zu 150 Grad Celsius entstehen.
  11. Es werden zinkhaltige Komponenten im Solarkreis verwendet. Dadurch kann die Solarflüssigkeit geschädigt werden, falls diese aus einer Frostschutzmittel-Wasser-Mischung besteht.
  12. Die Rohrleitungen des Solarkreises werden nicht geerdet.
  13. Rückschlagventile oder eine Zirkulationsbremse fehlen. Dadurch kann es zu einer ungewollten Zirkulation kommen, so dass beispielsweise nachts das warme Speicherwasser zum Kollektor zirkuliert und so den Speicher entlädt.
  14. Die Heizung ist falsch angebunden. Möglicherweise entsteht so eine Fehlzirkulation, die zu Energieverlusten führt.
  15. Das Membranausdehnungsgefäß wird falsch angeschlossen oder es wird ein zu kleines Ausdehnungsgefäß eingebaut. Dadurch öffnet sich im Stagnationsfall zu oft das Sicherheitsventil, wodurch Solarflüssigkeit verloren geht.
  16. Die Wärmemengenzähler sind falsch dimensioniert oder falsch verbaut und liefern deshalb nicht die richtigen Messwerte.
  17. Anstatt einen Thermomischer als Verbrühschutz einzubauen, wird die Speichertemperatur auf 60 Grad Celsius oder weniger begrenzt. Dadurch gehen dem Hausbesitzer höhere Solarerträge verloren.
  18. Bei der Mischung der Solarflüssigkeit wird ein falscher Anteil des Frostschutzmittels gewählt. Ist der Anteil zu groß, vermindert sich die Fähigkeit der Solarflüssigkeit, Wärme zu transportieren. Ist er zu klein, könnte die Flüssigkeit im Winter einfrieren.
  19. Die Einführung in die neue Anlage fällt zu kurz aus, sodass die Hausbesitzer nicht ausreichend auf den Umgang mit der Solarthermieanlage vorbereitet werden. Manchmal wird auch das Übergabeprotokoll vergessen. Oder das Protokoll ist nicht vollständig.
  20. Nach der Installation wird kein Termin für eine erste Inspektion vereinbart. So kann nicht geprüft werden, ob die Anlage optimal läuft. Möglichkeiten zur Optimierung bleiben lange Zeit unentdeckt.

Autor: Marcus Weber

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